Das große Gripschen by Hermanns Hen

Das große Gripschen by Hermanns Hen

Autor:Hermanns, Hen [Hermanns, Hen]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-02-02T16:00:00+00:00


22.

Ela rauchte und sah hin und wieder in die Glotze, in der »tv total« lief, während sie Kevin zuhörte.

»Und dann sacht der zu mir, das ist überhaupt kein Thema, Kevin, sacht der, da gründen Sie doch einfach eine Gehembeha. Ich natürlich, wie Gehembeha? Sacht er, das ist ‘ne Firma, ‘ne Gehembeha, die müssen Sie eintragen lassen im Handelsregister. Mit fünfzigtausend Mark Eigenkapital offiziell, aber nur fünftausend wirklich, das kriegt der hin. Und dann haste praktisch ‘ne Firma.«

Stefan Raab drückte gerade auf ein Klingelschild, auf dem »W. Fick« stand. Warum beantragte so jemand nicht einfach einen anderen Namen?

»Ja gut, hab ich ‘ne Firma. Aber ich brauch ja auch ‘n Büro und so. Gibbet ja auch nich umsonst. Sacht der Neuenhofer, da machen Sie sich keine Sorgen, Kevin, sachter, da investiere ich. Sekuritikampenies haben Zukunft. Hunderttausend Mark Wentscherkapital, kein Thema. Mensch, Ela, mußte dir vorstellen, vor einem Jahr hab ich noch für die scheiß Rheinbahn die Penner und Fixer aus der U-Bahn gescheucht und dann die große Chance beim Jürgen, mit Nahkampfausbildung, alles bezahlt, und Mann, in zwei Wochen bin ich mein eigener Chef, ey.«

Auf Vox lief »Ally McBeal«. Die Frauen waren alle so unglaublich dünn. Wie machten die das bloß? Die konnten doch höchstens tausend Kalorien am Tag verbrauchen.

»Also ich hab mir überlegt, so leid mir das auch tut, ich mein, der Jürgen mit der Ausbildung und so, der hat ja schon viel für mich getan, aber ich hab auch viel für ihn getan, das muß man ja mal sehen, und dann, ich meine, der hat das genauso gemacht, als er sich selbständig gemacht hat mit seiner Kampenie. Also, ich werd auf jeden Fall zwei Leute abwerben. Den Yücsel und den Raimund. Eigentlich mag ich den Yücsel nicht besonders, jähzornig wie der ist, aber im Job ist der eigentlich ein guter Mann, und Raimund sowieso. Und Raimund ist auch noch unheimlich gut mit Technik. Und Empfangsdame hab ich gedacht, könnst du doch machen. So viel wie bei Chris kriegste bei mir auch. Und muße nich mehr den ganzen Tag stehen. Im Gegenteil. Kannst dich zwischendurch sogar mal auf die Sonne legen. Ich mach nämlich auf jeden Fall ‘n Kraftraum und ‘ne Sonnenbank rein in die Kampenie. Motivation für die Jungs, ist doch geil, oder?«

Ela nickte und zündete sich eine neue West Light an. »Bei Chris krieg ich zweifünf, aber da mußte auch noch Trinkgeld drauflegen.«

»Wirst schon zufrieden sein. Oder gibt der Chris dir ‘n Firmenwagen? Guckse, was? Wir leasen vier Fahrzeuge, hab ich schon alles im Unternehmensplan, eins davon für dich. Leasen ist cleverer, sagt der Neuenhofer. Bindeste kein Kapital mit. Und wenn du Fahrzeuge nimmst, die ein Jahr alt sind, kriegste die ganz billig.«

Auf Kabel 1 lief »Cleopatra« mit Liz Taylor und Richard Burton. Scheiße, die hatte sich gerade vergiftet. Mußte um acht angefangen haben. Hätte sie doch bloß in der blöden Fernsehzeitung richtig nachgeguckt. Kabel 1 stand immer ganz weit hinten, und jetzt hatte sie nur zufällig reingezappt.

»Mußte mal überlegen, Opel Astra Kombi, kriegste für zweihundertneunundneunzig im Monat. Und der Opel Corsa für dich, schlappe hundertneunundsechzig.



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